ein Chinchilla im Gras

Chinchillas - Nager der Andenregion

Chinchillas sind niedliche, putzige Nagetiere, die man schon beim bloßen Anblick in die Arme schließen möchte. Jedoch ist deren Haltung nicht jedermanns Sache, denn man brauch für diese Haustiere nicht nur viel Herz, sondern auch viel Zeit. Zudem müssen die Wohnbedingungen des Besitzers es erlauben, dem Chinchilla eine artgerechte Haltung zu bieten, um seine Gesundheit zu schützen und ihm ein glückliches Dasein zu ermöglichen.

In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über Chinchillas wissen musst. Wir klären folgende Fragen für dich:

Was sind Chinchillas und woher stammen sie?

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Chinchillas sind kleine Nagetiere, die aus Gebieten der südamerikanischen Anden wie Peru, Chile, Bolivien und Argentinien stammen. Es gibt zwei Arten von Chinchillas: das Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla lanigera) und das Kurzschwanz-Chinchilla (Chinchilla chinchilla).

Chinchillas wurden schon von den Inkas als Haustiere gehalten. Bereits im 16. Jahrhundert wurden die putzigen Tierchen durch den exzessiven Pelzhandel fast ausgerottet. Diese hübschen Nager kamen seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Haustiere und Pelzlieferanten nach Europa. Ihr weiches, seidiges Fell, das sie vor der Kälte der Bergregionen schützt, wurde ihnen seitdem zum Verhängnis.

Heutzutage sind Chinchillas weltweit unter den kleinen Haustieren sehr beliebt, da sie einen freundlichen und verspielten Charakter haben. Sie eignen sich weniger für Kinder, da zu viel körperliche Berührung Stress für die Tiere bedeutet. Ein guter Halter von Chinchillas braucht ein gewisses Know-how, da die zarten Nager sensibel sind und besondere Bedürfnisse haben und eine spezielle Ernährung sowie ein geeignetes Klima in ihrer Umgebung brauchen.

Einzigartige Merkmale von Chinchillas sind ihr sandiges Fell und ihr buschiger Schwanz. Obwohl es ihr Anblick keinesfalls vermuten lässt, sind Chinchillas mit den Stachelschweinen artverwandt. Alles in allem sind Chinchillas faszinierende und liebenswerte Haustiere, die jedoch eine besondere Pflege und viel Aufmerksamkeit brauchen, um ein artgerechtes Leben zu führen. Wenn du als Besitzer bereit bist, dich viel um sie zu kümmern und ihre Bedürfnisse im Rahmen der artgerechten Haltung zu erfüllen, können sie dir über viele Jahre treue, niedliche und unterhaltsame Begleiter sein.


Welche Lebenserwartung haben Chinchillas und welche Größe erreichen sie?

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Mit einer artgerechten Haltung, einem geeignetem Gehege und mit der Gabe von artgerechtem Chinchillafutter kannst du an diesen fluffigen Kerlchen lange Freude haben, denn sie haben eine Lebensspanne von 10 bis 15 Jahren, vereinzelt sogar von bis zu 20 Jahren. Du kannst die Lebenserwartung deines Lieblings und seine allgemeine Gesundheit mit einer guten, liebevollen Pflege und artgerechtem Futter positiv beeinflussen.

Bei der artgerechten Haltung ist auch die genetische Herkunft des Tieres zu berücksichtigen. Außerdem ist es wichtig, dass du den Gesundheitszustand der Tiere beobachtest, und bei jeder mehrtägigen Auffälligkeit oder bei Verletzungen oder einem veränderten Fressverhalten einen Tierarzt konsultierst.

Chinchillas gehören zu den Kleintieren und werden typischerweise etwa 25 bis 30 Zentimeter lang, ihr dünner Schwanz hat ungefähr die gleiche Länge. Das Körpergewicht beträgt zwischen 400 und 600 Gramm – je nach Art und individueller Verfassung eines Tieres. Ihre kompakte Statur und das kostbar aussehende, seidige Fell macht sie unverkennbar.

Je nach Individuum weist das Fell verschiedene Farben auf. Es sind Farbtöne in Grau, Beige, Weiß, Schwarz und Braun. Chinchillas haben ein sehr dichtes Fell, weshalb es sich sehr weich und flauschig anfühlt. Insgesamt können Chinchillas also recht alt werden und trotz ihrer geringen Größe eine große Bereicherung und nach einer gewissen Gewöhnungszeit sogar sehr anhänglich sein.


Woraus besteht artgerechtes Chinchillafutter?

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Bei der Gesunderhaltung von Chinchillas kommt es insbesondere auf das artgerechte Futter an. Die Ernährung ist bei Chinchillas recht vielseitig und besteht vornehmlich aus Trockenkräutern und getrockneten Blüten, aus Heu sowie einer speziellen Samenmischung für Chinchillas.

Auch Knabberhölzer zum Abwetzen der ständig wachsenden Zähne sollten dabei sein, ebenso kannst du deinen pelzigen Freunden auch ab und zu Rispen und Ähren geben, wenn du aus irgendwelchen Gründen nicht an eine Samenmischung für Chinchillas kommst. Beim Chinchillafutter solltest du vor allem auf eine getreidefreie Ernährung achten, da Getreide bei den Tieren Verdauungsprobleme verursachen kann.

Gemüse solltest du den Tieren nur in Form von Blattgemüse geben, da andere Gemüsesorten zu zuckerhaltig sind. Keinesfalls darfst du deine Chinchillas ausschließlich nur mit Trockenkräutern ernähren, denn sie brauchen gerade die Vitalstoffe und Mineralien, die in frischen Pflanzenteilen enthalten sind. Im Idealfall haben deine Chinchillas Zugang zu einer Wildwiese, auf der verschiedene Blüten, Gräser, Blätter sowie Samen und Kräuter wachsen.

Obst nur gelegentlich als Leckerbissen oder Belohnungs-Leckerli

Auch wenn Obststückchen den Tieren sehr munden, sollten diese für die Tiere etwas Besonderes bleiben. Artgerechtes Futter darf nur ganz wenig Zucker enthalten, da die Tiere ansonsten relativ schnell an Erkrankungen der Verdauungsorgane leiden können. Auch als gelegentliches Leckerli eignen sich Getreideprodukte nicht, weshalb beim Chinchillafutter generell auf eine getreidefreie Ernährung zu achten ist.

Was du deinen Chinchillas nicht geben solltest

Auf keinen Fall darf das Chinchillafutter verdorben oder angeschimmelt sein, auch dann nicht, wenn es sich um Blüten oder Blätter handelt. Dies wäre für die Tiere genauso ungesund wie für uns Menschen. Gib deinen Tieren nach dem Verfallsdatum das Futter nicht mehr. Auch das Heu sollte immer frisch sein. Leckereien, die wir Menschen gerne als Snack verspeisen, sind für Chinchillas tabu.

Salzstangen und Brot sind Beispiele davon, da die darin enthaltene Stärke die Verdauung so stark beeinträchtigen kann, dass deine Haustiere reif für den Tierarzt werden. Chinchillas vertragen ebenso wenig Backtriebmittel und Salz. Auch Konservierungsstoffe, in welcher Form sie auch immer in Lebensmitteln enthalten sind, sind für Chinchillas schädlich. Achte darauf, dass du deinen Chinchillas unbehandeltes Futter gibst, die frei von Konservierungs- und Giftstoffen ist.

Besonderheiten beim Fressen bei Chinchillas

Auf kurz oder lang wirst du deine süßen Chinchillas dabei ertappen, dass sie ihre eigenen Köttel fressen. Dies ist kein Grund, entsetzt zu sein, auch wenn es dir befremdlich erscheinen mag. Es ist eine natürliche Verhaltensweise der Tiere, die ihre Verdauung fördert. Sie bilden dabei im Dünndarm spezielle Stoffe, die ihnen dann helfen, die Nahrung besser zu verdauen. Du solltest also keinesfalls intervenieren und sie gewähren lassen, da dies ihre Gesundheit eher schaden als nutzen würde.

Was du beim Trinkwasser beachten solltest

Dass du den Tieren täglich frisches Wasser geben solltest, ist selbstverständlich. Hast du eine größere Gruppe von Chinchillas, dann baue am besten mehrere Wasserquellen im Gehege ein, sodass es nicht zu Streitereien zwischen den Tieren kommt. Auch sollten die Gefäße groß genug sein, damit gegebenenfalls mehrere Tiere aus einem Napf oder ähnlichem trinken können.

Du solltest mehrmals täglich ein Auge werfen, ob das Wasser durch Futterreste, Dreck oder Exkremente verunreinigt wurde. In so einem Fall wechsle es sofort aus, um es zu säubern und dann den Tieren wieder frisches Wasser zur Verfügung zu stellen. Bemesse das Trinkwasser reichlich, damit alle Tiere genug zu trinken haben. Bedenke dabei auch die Anzahl der Chinchillas in deinem Gehege damit jedes Tier genug Flüssigkeit in den Körper aufnehmen kann.

Wie oft muss man Chinchillas füttern?

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Im Prinzip sollten deine Chinchillas einmal am Tag ihr Futter bekommen. Du solltest darauf achten, wenn sich mehrere Chinchillas im Gehege befinden, dass genug Futter für alle vorhanden ist. Bedenke, dass es in der Tierwelt üblich ist dass ich zuerst die stärksten übers Futter hermachen und die schwächsten oft nur noch wenig oder gar nichts mehr abbekommen. Im Zuge der artgerechten Haltung solltest du dieses Szenario vermeiden und den Tieren genügend Futterquellen zur Verfügung stellen.

Möglicherweise musst du es gelegentlich mehrmals täglich wechseln, je nachdem wie schnell es sich verbraucht hat und in welchem Zustand es ist. Auf jeden Fall solltest du Futterteile, die nicht mehr frisch sind, sofort aus dem Gehege entfernen und durch frisches Futter ersetzen. Zwar gibt es die grundsätzliche Richtlinie, die Tiere einmal täglich zu füttern, jedoch kommt es auch auf den Gesundheitszustand der einzelnen Tiere an, wie oft das Erneuern bzw. Wechseln oder Auffüllen des Futters vonnöten ist – abhängig vom Zustand des Futters.

Außerdem solltest du den Tieren Zusätze wie Kalkstein, Knabberhölzer oder ähnliches zum Abnagen der Zähne zur Verfügung stellen, damit die Chinchillas keine Zahnverstellungen oder ähnliches erleiden. Artgerechtes Futter dient also nicht nur der Verdauung, sondern auch der Zahngesundheit der Nager. Sorge dafür, dass sie weder zu viel noch zu wenig Nahrung, und auch keinen zu hohen Anteil an Trockenkräutern bekommen.

Werden sie überfüttert, können sich Verdauungsprobleme einstellen, während die Tiere bei Unterernährung an Nähr- und Mineralstoffmangel leiden. Deshalb ist es wichtig, sie beim Fressen genau zu beobachten, und gegebenenfalls zusammen mit einem Tierarzt einen Ernährungsplan für deine fluffigen Freunde aufzustellen.

Wie halte ich Chinchillas artgerecht?

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Eine artgerechte Haltung der Tiere ist die Voraussetzung für deren gesunde Entwicklung und für ein glückliches Chinchillaleben. Hier ist im Wesentlichen auf den Punkt gebracht, was zu einer artgerechten Haltung von Chinchillas gehört.

Artgerechtes Futter und getreidefreie Ernährung

Chinchillas haben auch sehr empfindliche Verdauungssysteme und benötigen eine rein pflanzliche, spezifische und getreidefreie Ernährung, die aus einer Saatenmischung für Chinchillas sowie aus unseren artgerechten Futtermischungen, Heu, Blättern, Trockenkräutern, Blüten und frischem Gemüse besteht.

Zuckerhaltige oder fetthaltige Lebensmittel sind für Chinchillas nicht bekömmlich und führen zu Verdauungsproblemen. Die Saatenmischung für Chinchillas gibt den Tieren den optimalen Fettgehalt in der Nahrung. Eine getreidefreie Ernährung mit gesundem Chinchillafutter ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine artgerechte Haltung.

Knabberhölzer - die wohlschmeckende Zahnbürste für Chinchillas

Knabberhölzer sind gesund und erhalten die Zahngesundheit deiner pelzigen Begleiter. Deshalb sind sie ein wichtiger Bestandteil des artgerechten Futters. Wenn ihre Zähne die richtige Länge haben, können sich die Tiere beim Fressen nicht verletzen.

Artgerechtes Gehege mit optimaler Hygiene

Das Gehege sollte immer sauber und möglichst keimfrei gehalten sowie mit Verstecken aber auch Kletterplattformen ausgestattet sein. Den Boden solltest du Einstreu aus Hobelspänen oder Buchenholzspänen auslegen.

Haltung in Gruppen oder als Pärchen

Chinchillas sind zu mehreren zu halten und benötigen ein geräumiges Gehege, welches ihnen genügend Platz zum Spielen, Herumtollen, Klettern und Springen bietet. Ein wirklich artgerechtes Gehege hat für ein Chinchillapaar eine Grundfläche von mindestens 5m²! Um es gut sauber machen zu können wäre personenhoch zu bauen ratsam.

Regelmäßiger Check beim Tierarzt

Eine ausreichende Gesundheitsvorsorge ist bei Chinchillas sehr wichtig. Auch wenn du nur einen leisen Verdacht auf eine Störung bzw. Infektion bei einem oder mehreren Tieren hast, solltest du den Tierarzt aufsuchen.


Unbedingt ein Sandbad

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass Chinchillas in der Wildnis kein Wasser zur Verfügung haben, weshalb sie in vulkanischem Aschesand baden, um ihr Fell sauber zu halten. In Gefangenschaft benötigen Chinchillas ihre regelmäßigen Sandbäder, um ihr Fell zu pflegen und zu entfetten. Daher gehört eine Sandwanne mit passendem Chinchillasand unbedingt in das Gehege.

Um den Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, solltest du auch ihren Tagesrhythmus berücksichtigen. Kümmere dich also um sie wenn sie am aktivsten sind und lasse sie ungestört schlafen, wenn sie müde sind.


Welche Maße sollte das Gehege für Chinchillas haben?

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Chinchillas sind sehr aktiv, springen hoch und sind ständig in Bewegung. Sie klettern gerne und viel. Deshalb sollte das Gehege für ein Pärchen mindestens 5 Quadratmeter Grundfläche haben, jedoch nach Möglichkeit gern immer größer sein. Schließlich sollen ja auch Spiel- und Klettergeräte, so wie Möglichkeiten für den Rückzug, Futtergegenstände und genügend Bewegungsfreiheit für die Tiere im Gehege vorhanden sein.

Doch nicht nur die Größe des Geheges ist entscheidend. Es kommt auch darauf an, wie es bestückt wird. Das Gehege sollte mehrere Ebenen enthalten, an welchen die Tiere hochklettern oder hochspringen können. Auch Röhren zum Kriechen sind wichtig. Ebenso sollten sich Sitzbretter auf den verschiedenen Etagen befinden, auf denen die Tiere bequem sitzen können.

Zwischen Ebenen bzw. Sitzbrettern sollte ein Höhenunterschied von etwa 30 cm, aber nicht mehr bestehen. Die Bretter sollten auch eine ausreichende Breite haben, damit darauf die Tiere alleine oder zu zweit Platz nehmen können. Achte darauf, dass die Etagenbretter sicher angebracht sind, damit sie nicht herunterfallen oder kippeln, damit sich die Tiere nicht verletzen.

Das Gehege sollte aus einem Metallgitter mit einem Metallgitter umrandet sein, damit die Tiere nicht flüchten und sich verirren können. Als Rückzugsort sollte jedes Tier ein Häuschen zur Verfügung haben, das jedoch kein spitzes Dach haben sollte, da die Tiere oft auf ihre Häuser hinaufspringen und dort verweilen. Vorzugsweise solltest du Chinchillahäuser aus Metall wählen, der Holz zu leicht angenagt werden kann.

Du kannst so ein Haus auch selbst basteln, indem du ein genügend großes Loch in einen Tontopf schneidest und ihn umgekehrt hinstellst. Vermeide, dass sich Plastikgegenstände im Gehege befinden, da die Tiere diese annagen und durch das Verschlucken von Partikeln ernsthaft erkranken können.

An Ästen klettern die Tiere besonders gerne hoch. Stelle jedoch sicher, dass die Zweige keine engen Verästelungen haben, da die Tiere dazwischen geraten und sich in ihrer Panik verletzen können. Matten aus Kork eignen sich gut als Gehegeauslage, da diese im Vergleich zum Holz nicht splittern.

Kletterröhren sollten einen Durchmesser von mehr als 12 cm und eine Gesamtlänge von etwa 30 cm haben. Ist das Gehege großzügig und reichlich bemessen, dann sind auch Laufteller zu körperlichen Ertüchtigung der Tiere eine gute Ergänzung. Je mehr Sport- und Spielgeräte du den Tieren zur Verfügung stellst, desto größer muss die Fläche sein, die Du für das Gehege brauchst.


Kann man Chinchillas alleine halten?

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Chinchillas sind soziale Tiere und vereinsamen, wenn du sie alleine hältst. Deshalb solltest du sie zumindest als Pärchen zusammen im Gehege haben. Im ersten Schritt musst du dabei die Tiere aneinander gewöhnen, vor allem dann, wenn du sie zu mehreren in einer Gruppe hältst. Oftmals verstehen sie sich nicht auf Anhieb miteinander und brauchen eine gegenseitige Eingewöhnungsphase.

Zudem entstehen zwischen den Tieren auch Rangordnungen, vor allem dann, wenn sie unterschiedlich alt sind, was ebenfalls leicht zu Konflikten und führen kann. Je jünger die Tiere bei der Zusammenführung sind, desto leichter können sie sich aneinander gewöhnen und desto vertrauter werden sie miteinander. Um sicher zu gehen, dass ein neues Tier keine Krankheiten mit ins Gehege bringt, solltest du es zuallererst die ersten zwei Wochen gesondert in Quarantäne halten.

Lasse das Tier am besten von einem Tierarzt untersuchen, dann bist du auf der sicheren Seite. Achte darauf, dass du nur gesunde Tiere zusammen in ein Gehege setzt, und dass du, falls ein Tier krank wird, dieses sofort isolierst. Nur so kannst du sicherstellen, dass du die Gefahr von Infektion bei dem kleinen Nagern minimierst.


Wie oft sollte man bei Chinchillas das Gehege reinigen?

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Zu einer artgerechten Haltung von Chinchillas gehört auch die regelmäßige Reinigung des Geheges. Doch nicht nur der zeitliche Turnus ist wichtig, sondern auch die Berücksichtigung des Verhaltens und der gesundheitlichen Verfassung der Tiere, welches die Geschwindigkeit der Verschmutzung des Geheges mitbestimmt.

Je größer der Käfig ist, desto seltener musst du eine Komplettreinigung durchführen. Auch die Anzahl der Tiere im Gehege spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Da Chinchillas ihre Köttel willkürlich dort absetzen, wo sie sich gerade befinden, ist damit zu rechnen, das der Boden des Geheges mit der Zeit voller Köttel ist.

Haben diese eine gewisse Dichte erreicht, solltest du die Bodenauskleidung bzw. die Einstreu für die Chinchillas auswechseln. Achte darauf, dass keine Köttel ins Trinkwasser gelangen, und wenn, dann wechsle es aus.

Nachfolgend ein paar Richtlinien bzw. Orientierungspunkte, wie oft du das Gehege deiner Chinchillas reinigen solltest:


Täglich

Täglich solltest du alles säubern, was mit Chinchillafutter und Trinkwasser zu tun hat, und dafür mehrere Futter- und Trinkgefäße in Reserve haben. Dann kannst du diese täglich auswechseln und säubern. Sei dabei gründlich, damit sich keine Bakterien und Schimmelpilze in den Futter- und Wasserbehältern bilden. Außerdem solltest du die Gefäße gut abtrocknen, damit kein Schimmelbefall durch Feuchtigkeit entstehen kann.

Wöchentlich

Einmal die Woche solltest du alle Einrichtungsgegenstände, Klettergestelle, Schlupfröhren, Spielgeräte und Häuser reinigen. Denke daran, diese auch zu desinfizieren, genau wie die Futter- und Wasserbehälter. Verwende für alles tierfreundliche Reinigungsmittel.

Monatlich

Die Reinigung des gesamten Geheges inklusive Boden, Umrandung etc. ist einmal im Monat angesagt. Hierfür wirst du die Tiere behutsam in einen anderen Käfig setzen müssen, bis alles im Gehegen wieder sauber und trocken ist. Beachte außerdem, dass Chinchillas gegen Staub allergisch sind und deshalb auch der Staub von allen Spielgeräten und ähnlichen Einrichtungsgegenständen entfernt werden muss.

Dies sind nur grobe Anhaltspunkte für die Instandhaltung des Lebensraumes der kleinen Tierchen. Treten Infektionen, Allergien oder sonstige Probleme bei ihnen auf, ist das gesamte Gehege entsprechend häufiger zu reinigen. Artgerechte Haltung und beste Hygiene müssen dabei Hand in Hand gehen.

Welche Krankheiten können Chinchillas bekommen?

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Gerade bei Chinchillas können sich auch Infektionen und sonstige Erkrankung anbahnen, dass sich dies durch ihr Verhalten bemerkbar macht. Chinchillas leiden still und Krankheiten äußern sich im Verhalten der Tiere erst dann, wenn ein Leiden schon sehr weit fortgeschritten ist und im ungünstigsten Falle nicht mehr zu heilen ist. Hier werden einige Beispiele aufgeführt, woran Chinchillas erkranken können:

  • Gewichtsverlust: Dieser kann bei den verschiedensten Verdauungsstörungen wie beispielsweise bei Verstopfung oder Durchfall auftreten. Verliert das Tier mehr als 10% seines Körpergewichtes, ist Vorsicht geboten und ein Tierarzt zu konsultieren.
  • Verdauungsstörungen allgemein: Diese können zum Beispiel durch eine falsche Ernährung mit Pellets hervorgerufen werden, oder wenn nicht genügend Heu, Blätter, Blüten, Trockenkräuter oder keine Samenmischung für Chinchillas gefüttert wurden.
  • Veränderung der Konsistenz der Köttel: Ist der Kot nicht fest und gleichmäßig geformt, sondern eher matschig, kann ein Durchfall die Ursache dafür sein. Dieser kann zum Beispiel durch Infektionen, Allergien oder Stress auftreten. Setzt ein Tier zu wenig Kot ab, kann dies auf eine Verstopfung hinweisen, was ebenfalls vom Tierarzt abgeklärt werden sollte.
  • Übelriechende und klebrige Sekrete: Treten diese an Ausscheidungsorganen oder an Ohren oder Nase auf, handelt es hier sich hier meist um eine Infektion, die sofort behandelt werden muss. Schlechte Gerüche sind immer ein Zeichen von Bakterienfall, weshalb dann immer Handlungsbedarf besteht.
  • Kahle Stellen am Fell: Diese deuten auf eine Pilzinfektion hin und sollten vom Tierarzt behandelt werden.
  • Aktivitätsverlust mit Seitenlage: Dies ist ein ernstzunehmendes Alarmzeichen und deutet auf eine schwere Erkrankung zum Beispiel auf eine schwere Infektion hin. Außerdem kann diese Symptomatik im Sommer auch ein Anzeichen eines Hitzschlag sein. In jedem Fall ist dies ein Notfall. In so einem Falle solltest du schnellstens den Tierarzt aufsuchen.
  • Verdickungen am Körper der Tiere: Findest du irgendwelche Verhärtungen oder Verdickungen bei einem der Chinchillas am Körper, dann solltest Du ebenfalls damit zum Tierarzt gehen, denn es könnte sich ein Tumor, ein Abzess oder ähnliches dahinter verbergen.
  • Allergien: Diese können sich durch Kratzen, Niesen oder durch Durchfälle äußern, die zum Beispiel auf untaugliche Stoffe bei der Reinigung des Geheges zurückzuführen sind. Achte deshalb darauf, keine Stoffe an das Gehege zu lassen, welche die Haut der Tiere reizen können.
Zur Gesunderhaltung deiner Chinchillas tragen eine schöne, hygienisch Einwandfreie Umgebung, eine artgerechte Haltung und eine getreidefreie Ernährung mit artgerechtem Chinchilafutter bei. Protokolliere am besten alles genau, damit du dem Tierarzt, falls eine Konsultation nötig wird, alle Probleme deiner Tiere im Detail erklären kannst.


Wie zahm können Chinchillas werden?

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Um die Tiere an den Menschen zu gewöhnen, sprich – zu zähmen, bedarf es viel Zeit und Geduld. Da sie in der Natur von Ferne betrachtet werden, wenn sie nicht gerade als Haustier zu irgendeinem Besitzer gehören, dauert die Gewöhnung an den Menschen unter Umständen ziemlich lange.

Bedenke auch, dass ein Mensch für ein Chinchilla eine so gewaltige Erscheinung hat, wie sie für uns ein Dinosaurier hätte. Beginne deshalb damit, die Tiere leise und langsam anzusprechen, damit sie sich zuerst an deine Stimme gewöhnen und du zu ihrem vertrauten Umfeld gehörst. Gleichzeitig sollten Sie sich an deinen Geruch gewöhnen, denn damit kommen sie zwangsläufig in Berührung, wenn du sie für die Reinigung in einen anderen Käfig setzt oder wenn du sie greifen musst, um sie in eine Box für den Weg zum Tierarzt zu setzen.

Im ersten Schritt solltest du die Tiere noch nicht berühren, denn dafür sind sie am Anfang noch zu scheu. Hochnehmen und greifen solltest du Chinchillas nur dann, wenn dafür eine dringende Notwendigkeit besteht. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn du sie in einen anderen Käfig setzen musst oder mit ihnen zum Tierarzt gehst. Haben sich die Tiere an dich gewöhnt, kannst du beginnen, sie sanft am Feld zu streicheln.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass es keine Garantie dafür gibt, dass du deine Chinchillas zähmen kannst und dass sie zutraulich werden. Je nach Persönlichkeit gibt es auch Tiere, die sich trotz aller Bemühungen nicht zähmen lassen und einfach zu menschenscheu sind, sodass sie sich nur in der Gegenwart ihre Artgenossen sicher fühlen. In so einem Fall solltest du das respektieren und dich damit begnügen, sie bei ihrem Verhalten, beim Spielen, Klettern und Herumtollen zu beobachten.

Alles in allem brauchst du sehr viel Feingefühl, um dich auch mit Berührung deiner Chinchillas zu nähern – wenn sie es überhaupt jemals zulassen. Summa summarum sind Chinchillas liebenswerte und interessante Haustiere, die einen sehr bereichern können.

Dem gegenüber steht jedoch die Tatsache, dass die Tiere im Zuge einer artgerechten Haltung eine aufwendige Pflege brauchen und dass du die Tiere als dein Hobby betrachten musst, um Ihnen die genügende Zuwendung zu geben und bereit sein, viel Zeit für die Pflege des Käfigs und für alle Lebensbereiche der Tiere zu investieren. Es soll schließlich um das Wohl deiner Haustiere gehen, denn sie sollen ja wenn möglich, im Glücksfall bis zu 20 Jahre an deiner Seite bleiben.

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