drei Agaporniden auf Ast

Agaporniden - die unzertrennlichen Lovebirds!

Ihr Aussehen und freundliches Verhalten macht sie besonders beliebt als Haustiere und fast jeder kennt wohl die schrill und bunt gefiederten Vögel. Neben Wellensittichen zählen sie mit zu den beliebtesten Vögeln, die als Haustiere von Menschen in artgerechter Haltung gehalten werden. Die bunten, neugierigen und quirligen Zeitgenossen können jeden Haushalt bereichern und bringen ihren Besitzer*innen tagtäglich jede Menge Freude. Für die artgerechte Haltung und den richtigen Umgang sowie für die Pflege muss im Vorfeld der Anschaffung gesorgt werden.
In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über Agaporniden wissen musst. Wir klären folgende Fragen für dich:

Was sind Unzertrennliche und woher Stammen sie?

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Die Agaporniden, oder die Unzertrennlichen wie sie auch genannte werden, bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Papageien. Sie wurden erstmals 1836 durch den englischen Ornithologen und Botaniker und Künstler Prideaux John Selby beschrieben und wissenschaftlich benannt. Man nennt sie beiläufig auch "Liebesvögel" oder im Englischen "Love Birds". Diese Bezeichnung geht auf ihr besonders liebevolles Verhalten gegenüber ihrer Artgenossen zurück, die sehr weit reichen kann, wie du später noch erfahren wirst.


Wieviele Arten von Agaporniden gibts es?

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Die Gattung Agapornis beinhaltet insgesamt folgende neun verschiedene Arten:

  • Tarantapapagei (A. taranta)
  • Orangeköpfchen (A. pullarius)
  • Rußköpfchen (A. nigrigenis)
  • Grauköpfchen (A. canus)
  • Grünköpfchen (A. swindernianus)
  • Pfirsichköpfchen (A. fischeri)
  • Rosenköpfchen (A. roseicollis)
  • Schwarzköpfchen (A. personatus)
  • Erdbeerköpfchen (A. lilianae)
Bei Tarantapapageien werden oft auch als Bergpapageien bezeichnet und daher besteht Verwechslungsgefahr mit der Art der Kea, die beiläufig ebenfalls diesen Namen tragen können. Die Heimat der beliebten Haustiere beschränkte sich ursprünglich auf den afrikanischen Kontinent, aber heute sind sie weltweit in Haushalten, Zoos und Tierparks zu finden. In freier Wildbahn leben fast alle Vertreter der Unzertrennlichen auf dem afrikanischen Festland und nur die endemische Art der Grauköpfchen bewohnt die Insel Madagaskar. Lediglich in Teilen Südafrikas, der Sahelzone und der Wüste Kalahari sind sie nicht anzutreffen.

Lediglich die Grünköpfchen leben in Wäldern, was ihnen vermutlich ihren Namen einbrachte. Alle anderen Arten bewohnen die trockenen Savannen des afrikanischen Kontinents und bringen dort mit ihrem bunten Gefieder Farbe in die zuweilen karge und öde Landschaft. Dort fliegen sie in großen Schwärmen und sozialen Verbänden zusammen auf der Suche nach Nahrung umher und zeigen sich als sehr gesellige Tiere. Die Unzertrennlichen heißen auch nicht ohne Grund so, denn sie führen ein monogames Leben und sind ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin ein Leben lang treu: Paare schnäbeln, kuscheln miteinander oder helfen sich gegenseitig bei der Pflege des prachtvollen Gefieders.


Wie groß werden Agaporniden und wie lange leben sie?

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Agaporniden können bis zu 15 Jahre alt werden und falls der Partner oder die Partnerin stirbt, sucht sich der oder die Hinterbliebene eine neue Partnerschaft, denn die Tiere sind sehr gesellschaftsbedürftig und sind das absolute Gegenteil von Einzelgängern. In der Regel werden Unzertrennliche zwischen 13 und 18 cm groß und wiegen bei der Fütterung mit artgerechtem Futter rund 50 Gramm.

Die jeweilige Art der relativ kleinen Vögel lässt sich anhand des Aussehens wie etwa der Gefieder- oder Schnabelfärbung erkennen: Das Gefieder ist grundsätzlich grün bis gelbgrün. Der, für Papageien typische, Krummschnabel der Rosen- und Grauköpfchen ist hell gefärbt, während alle anderen Arten einen rötlichen Schnabel besitzen.
Mit diesem Werkzeug wissen sie geschickt umzugehen. Des Weiteren bestimmt die Zeichnung an Kopf, Nacken, Brust und Stirn die Unterteilung in die verschiedenen Arten, die oft auch anhand des charakteristischen Federkleides benannt worden sind.

Die zum Teil komischen deutschen Namen haben dort ihren Ursprung. So kannst du die Grünköpfchen beispielweise sehr gut an ihrem schwarzen Nackenring und der, im Vergleich zu den restlichen Arten, unauffälligen Kopf- und Brustfärbung erkennen. Ruß-, Erdbeer-, Schwarz- und Pfirsichköpfchen sind durch einen weißen Augenring gekennzeichnet.
Die geschlechterspezifischen Dimorphismen, also die Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen, werden nicht immer deutlich. Bei Grün- und Rosenköpfchen gestaltet sich die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Exemplaren nicht selten sehr schwierig und ist daher nicht immer sicher und eindeutig.
 

Kann ich Agaporniden auch alleine halten?

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Am häufigsten werden neben den Rosenköpfchen auch noch Pfirsichköpfchen, Schwarzköpfchen und Rußköpfchen in den deutschen Haushalten gehalten. Als eher seltener in Käfigen und Volieren anzutreffen, gelten Tarantapapageien, Orangeköpfchen, Erdbeerköpfchen sowie Grünköpfchen und Grauköpfchen.
Agaporniden kann man sowohl bei Züchtern als auch in Tierheimen, Zoohandlungen oder auch im Internet kaufen. Wichtig dabei ist, wie bei jedem anderen Haustier auch, dass man sich im Vorfeld im Klaren darüber ist, dass ein Haustier viel Zeit, Geld und Pflege in Anspruch nimmt. Die Garantie einer artgerechten Haltung und die Beschäftigung mit dem Thema Haltungsstandards sollte auf jeden Fall im Vorfeld des Kaufs in ausreichender Form stattgefunden haben.

Nur mit einem Käfig, etwa artgerechtes Futter und Wasser ist es auf keinen Fall getan und ein Haustier sollte auch auf langfristige Zeit gesehen, Freude in einen Haushalt bringen und nicht schon nach kürzester Zeit als Last empfunden werden. Wie bereits erwähnt sind die Unzertrennlichen sehr soziale Tiere und leben auch in ihrer natürlichen Heimat Afrikas mit mehreren ihrer Artgenossen gemeinsam. Daher ist es auch in Gefangenschaft undenkbar, Agaporniden allein zu halten.
Dies hat zur Folge, dass die Vögel verkümmern, ihnen schwerstes seelisches Leid zugeführt wird und sie kein glückliches Leben führen könnten. Besitzer eines einzelnen Agaporniden sollten sich also sehr rasch um mindestens ein zweites Exemplar bemühen.

Ein Vogel sollte weder Ersatz für menschliche Gesellschaft, noch sollte ein Mensch als Ersatz für einen Artgenossen gesehen werden. Die artgerechte Haltung in Paaren ist also sowohl für Grauköpfchen als auch Orangeköpfchen und Schwarzköpfchen wie auch für alle restlichen Arten der Gattung nicht verhandelbar und absolut essenziell.

Andere Vogelarten wie zum Beispiel Wellensittiche bieten den Unzertrennlichen ebenfalls keinen zufriedenstellenden Ersatz für echte Artgenossen. Durch die Verschiedenheit der Vögel in ihrem Wesen und ihrem Verhalten führt das nur zu unnötigen Streitigkeiten, viel Stress und Ärger für die Tiere.


Wieviel Platz brauchen Agaporniden?

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Zu einer artgerechten Haltung gehört selbstverständlich auch die entsprechende Unterkunft und Herberge für die Unzertrennlichen bzw. Agaporniden. Dabei ist es prinzipiell egal, ob die Vögel in einem Käfig oder einer Voliere untergebracht werden. Einzig und allein der nötige Platz für die mindestens zwei Exemplar der Rußköpfchen, Erdbeerköpfchen etc. sollte gegeben sein:

Ein Käfig für ein Pärchen sollte die Mindestmaße von 80 cm Tiefe, 150 cm Höhe und 120 cm Breite nicht unterschreiten. Das ist wichtig, damit die Tiere ausreichend Platz zum freien Fliegen und das Flügelschlagen haben. Den Unzertrennlichen solltest du außerdem mehrere Stunden pro Tag etwa im Zimmer die Möglichkeit bieten, auch außerhalb des Käfigs herumzufliegen. Die Bewegung ist wichtig für die Agaporniden und dafür musst du mindestens 2,5 Kubikmeter Raum schaffen. Wenn die Vögel im Zimmer umherfliegen, immer die Fenster geschlossen halten und potentiell gefährliche Gegenstände wie etwa Kabel entweder abdecken oder sicher verstauen. Die kleinen Papageien sind sehr neugierig und knabbern am liebsten an allem herum, was sie finden.

Eine Alternative zur artgerechten Haltung in einem Käfig in den Wohnräumen ist eine Freivoliere im Außenbereich wie zum Beispiel im Garten. Da es im Winter allerdings bei uns in Europa durchaus sehr kalt werden und frieren kann, sollte für einen beheizbaren Schutzraum gesorgt werden. Natürlicherweise sind Agaporniden eher tropische Temperaturen gewöhnt. Pfirsichköpfchen beispielsweise kommen aber auch mit einer Temperatur von 10°C klar.
Eine Rotlicht- oder Wärmelampe etwa eignet sich besonders gut, um auch im Winter die artgerechte Haltung im Freien aufrecht erhalten zu können. Ob man sich die Vögel mit zu sich ins Haus nimmt, ist aber nicht nur dem Platz und der zur Verfügung stehenden Fläche unterstellt, sondern hängt auch von den Geräusche, die die Tiere machen, ab:

Die Unzertrennlichen sind sehr kommunikativ uns können zum Teil sehr schrille und laute Töne bzw. Schreie von sich geben. Wohnt man vielleicht nicht allein im Haus und hat diesbezüglich empfindliche Nachbarn, kann das schonmal zu Problemen und Konflikten führen. Man darf ihnen also auch nicht böse sein, wenn man im Wohnzimmer von der Show oder dem Film im Fernseher nichts mehr versteht.
Ein separates Vogelzimmer wäre da eine Lösung, wenn die Tiere für den Hauptwohnbereich zu laut sind. Das birgt allerdings die Gefahr, dass man sich zu wenig mit ihnen beschäftigt und sie wie eine Art abgeschoben werden und nicht mehr wirklich Teil des täglichen Geschehens sein können. In jedem Fall sollten drinnen wie auch draußen ein Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung vorhanden sein. Kalte und feuchte Zugluft kann den Unzertrennlichen ebenfalls schaden und sie krank machen.

Für einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus empfiehlt sich das Abdecken des Käfigs mit einem Handtuch beispielsweise über Nacht. Die richtige Ausstattung und Einrichtung des Käfigs bzw. der Voliere ist ebenso wichtig für die artgerechte Haltung wie seine Größe. Agaporniden sind wie alle Papageienvögel sehr intelligent, wissbegierig, neugierig und langweilen sich daher schnell, wenn sie nicht ausreichend Abwechslung und Beschäftigung vorfinden.


Wie kann ich meine Unzertrennlichen am besten beschäftigen?

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Diese Frage muss sich jeder Halter, welcher die Agaporniden artgerecht halten möchte, stellen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Anregungen, die Unzertrennlichen kognitiv zu fordern: 

Hier also ein paar Beispiele für Spielzeug und Käfigausstattungen:


Beliebt sind aber auch kleinere Äste und Stöcke, die man von draußen hereinbringen kann. Die Einrichtung und Gegenstände für die artgerechte Haltung müssen regelmäßig auf Schäden untersucht werden, da Agaporniden gern an allem nagen und knabbern, was ihnen in den Schnabel kommt. Im schlimmsten Fall besteht die Gefahr, dass Kleinteile verschluckt werden, die inneren Organe verletzt werden oder Teile das Ersticken verursachen. Als Schlafplatz und ggf. als Nistmöglichkeit sollte jedes gehaltene Paar im Käfig bzw. der Voliere seine eigene Schlafhöhle haben. Diese sollten vorne eine ausreichend große Öffnung zum Einflug haben und dienen auch als Rückzugsort für die Tiere.
Artgerechtes Futter und Wasser solltest du am besten in flachen Näpfen bereitstellen, die auch von außen gut zugänglich und auch vom Freiflug aus erreichbar sind. Je nach Anzahl der Tiere, die du hältst, kannst du das Futter und Wasser auch auf mehrere Näpfe verteilen, sodass es keine Streitereien um die besten Plätze gibt und möglichst alle die gleiche Chance haben, zu fressen und zu trinken, wann sie möchten.

Damit die Unzertrennlichen nicht krank werden und sich auch in ihrem Zuhause so richtig wohlfühlen, fällt auf dich als Besitzer bzw. Besitzerin einiges an Arbeit und Pflege an. Hygiene ist wichtig, um die Ausbreitung gefährlicher Keime und Infektionskrankheiten zu vermeiden. Zur täglichen Reinigungsroutine gehört natürlich die Säuberung der Futter- und Wassernäpfe sowie das Entfernen alter Futterreste, die nicht im Käfig vergammeln oder schimmeln dürfen.

Je nach Anzahl der gehaltenen Agaporniden muss der anfallende Kot vielleicht nicht täglich aber mehrmals in der Woche entfernt und der Vogelsand gewechselt werden. Einmal monatlich sollten der Käfig und insbesondere die Gitterstäbe desinfiziert werden. Es kann zudem auch schonmal vorkommen, dass Reste von Futter wie etwa Getreidehülsen oder ausgefallene Federn neben dem Käfig auf dem Boden landen.


Was fressen Agaporniden?

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Zur artgerechten Haltung gehört auch das entsprechende und artgerechte Futter dazu. Die ausgewogene Ernährung der Agaporniden sollte grundsätzlich aus unterschiedlichen Körnern und Samensorten bestehen: Kanariensaat, Hirsesorten, Leinsaat, Hanf, Kolbenhirse & Buchweizen sind etwa gängige Grundnahrungsmittel und bilden die Basis des artgerechten Futters. Wie auch wir Menschen soll eine ausgewogene Ernährung, den Bedarf an allen Grundbestandteilen der Nahrung, also Fetten, Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitaminen und Mineralstoffen decken.

Als Ergänzung dazu solltest du auch auf die entsprechende Dosis von artgerechtem Futter achten. Kleine Portionen Obst und Gemüse, das in schnabelgerechte Stücke geschnitten wurde, eignet sich wunderbar, um die Unzertrennliche mit eben jenen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
Aber zu viel Obst kann die Vögel auch krank und zu dick machen, da die Piepmätze mit den Früchten vergleichsweise viel Zucker zu sich nehmen. Eine Verteilung und der Richtwert von zwei Dritteln Samen- und Körnerkost zu einem Drittel Frischfutter gilt als optimal und angemessen.

Von Avocados, Zitronen, Pflaumen, Kohlarten, Rhabarber und Bohnen sollte man bzgl. der Fütterung aber dennoch lieber die Finger lassen, da diese Früchte für Agaporniden nicht geeignet sind. Es besteht Vergiftungsgefahr! Für mehr Abwechslung können auch Wildkräuter aus dem Garten oder der Wiese sorgen: Ein paar Blättchen verschiedener Arten des Knöterichs, vom Löwenzahn oder von Gräsern sorgen für mehr Grün im Käfig oder der Voliere. In den Zoohandlung wird auch immer wieder sogenannter Vogelgrit angeboten, der besonders viele Vitamine und Mineralstoffe enthält und einem Mangel durchaus vorbeugen kann. Besonders während der Mauser und der Aufzucht von Jungvögeln brauchen die Vögel viel Energie und Kraft. Insgesamt kann die tägliche Futtermenge mit der einfachen Faustregel von 5-10% des Körpergewichtes eingeschätzt werden.

Dazu ein Beispiel: Wiegt ein Vogel rund 50 Gramm, so liegt sein täglicher Futterbedarf im Durchschnitt bei drei Gramm. Da sich die Unzertrennlichen in freier Wildbahn ihre Nahrung auch erst erarbeiten müssen, bietet es sich an, artgerechte Haltung und artgerechtes Futter in Einklang zu bringen:
Verstecke Futter beispielweise in Papierkugeln oder bastle Futterspieße zum Aufhängen. Sei also ruhig kreativ und lass dir etwas einfallen, um die Vögel zu beschäftigen! Auch Rispen und Ähren sind eine hervoragende Abwechslung. Ob Kolbenhirse oder Grasrispen. Sie werden zu gerne akribisch zerlegt. Auch Keimfutter und Kochfutter sollte auf dem  Speiseplan der Lovebids nie fehlen. Es ist gesund und liefert wichtige Vitamine und Mineralstoffe.


Welche Krankheiten sind bei Agaporniden häufig und wie kann man sie behandeln?

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Eine artgerechte und ausgewogenen Ernährung ist, wie auch bei uns Menschen, für ein gesundes und langes Leben wichtig. Andersherum ist eine falsche Ernährungsweise und ungesunde Nahrung oft der Auslöser für zahlreiche Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden. Kommt dann noch Bewegungsmangel hinzu, können auch die Unzertrennlichen von Übergewicht, Fettleibigkeit und Stoffwechselerkrankungen betroffen sein. Das verursacht bei den Tieren unnötige Schmerzen und kann entsprechend durch artgerechtes Futter leicht vermieden bzw. verhindert werden.

Aber auch andere Faktoren und Umstände können dafür verantwortlich sein, dass es deinen Agaporniden nicht gut geht und sie krank sind. Besonders bei Vögeln ist schnelles Handeln immens wichtig und kann über das Überleben der Unzertrennlichen entscheiden. Sind Vögel krank, verweigern sie die Nahrungsaufnahme recht schnell und konsequent, sodass der Hungertod droht, wenn nichts unternommen und gegengesteuert wird. Es ist daher wichtig, dass man seine Agaporniden täglich beobachtet und nicht zögert, zum Tierarzt oder der Tierärztin zu gehen, wenn einem etwas Merkwürdiges bei seinen Tieren auffallen sollte.

Indizien für eine Erkrankung von Unzertrennlichen bzw. Vögeln allgemein können folgenden Dinge sein:


  • Müdigkeit
  • übermäßiges bzw. reduziertes Fressen
  • schnelle Atmung
  • Unruhe und Nervosität
  • starke Gewichtszunahme oder -abnahme
  • häufiges Aufplustern
  • Rupfen des Gefieders
  • Bedürfnis nach Einsamkeit
  • verminderte Flugaktivität
  • veränderte Beschaffenheit des Kots
  • Unreinheit im Bereich des Schnabels, der Kloake und der Nasenlöcher
  • geschlossene oder verklebte Augen
  • abnormales Verhalten gegenüber Artgenossen

Abgesehen von auftretenden Veränderungen, die sofort einer Untersuchung bedürfen, lohnt sich sicher auch eine regelmäßig und jährlich durchgeführte Kontrolluntersuchung durch tierärztliche Fachexperten. So können Fehler bei der Haltungs- oder Ernährungsart früher erkannt und verbessert werden. Vögel oder Agaporniden sind nicht besonders krankheitsanfälliger als andere Vogelarten oder Haustiere, aber als typische und häufige Erkrankungen bei den Unzertrennlichen gelten vor allem Infektionen, Durchfall, Erkältungen und Parasitenbefall.

Besonders bei nicht ausreichender Hygiene können sich die Tiere beispielweise mit Milben, Würmern oder auch Pilzen anstecken, was weitere sekundäre Krankheiten nach sich ziehen kann. Aber auch ein Mangel an Vitaminen oder Nährstoffen kann das Immunsystem der Agaporniden schwächen und sie daher anfälliger machen. Eine Infektion mit dem Erreger der Papageienkrankheit, die auch unter dem Namen Psittakose bekannt ist, kann auch Folgen für die, mit den Tieren im Haushalt lebenden Menschen haben, denn das Bakterium ist durch den direkten Kontakt auch auf den Menschen übertragbar. Bei Menschen treten daraufhin grippeähnliche Symptome mit zum Teil Fieber, Gliederschmerzen und Husten auf. Mit einer entsprechenden Behandlung sollte die Krankheit aber unbedenklich verlaufen und kann nur Menschen mit einem bereits geschwächten Immunsystem wirklich gefährlich werden.

Immer informierst du deinen Hausarzt oder deine Hausärztin bei Verdacht direkt darüber, dass du Papageien zu Hause hältst. Aber zurück zu den Vögeln selbst sind natürlich immer auch Verletzungen wie Schnabelbrüche, Krallenverletzungen oder Gehirnerschütterungen durch Stürze oder Unfälle nicht ausgeschlossen.


Wie kann ich Agaporniden züchten?

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Eine spezielle Zuchterlaubnis benötigt man als Züchter von Papageienvögeln nicht mehr, da die Ringpflicht abgeschafft wurde. Nun müssen sich Käufer und Menschen, die sich Agaporniden anschaffen möchten, nur noch mehr darum sorgen und kümmern, unter welchen Bedingungen ihre potenziell zukünftigen Haustiere gezüchtet worden sind. Überzeuge dich im Zweifelsfall oder am besten generell persönlich von der Aufzucht der Tiere und bei wem du sie kaufst.

In der Zucht der Unzertrennlichen spielt sicher die Farbe des Gefieders vorrangig eine sehr große Rolle: Je nach Art soll die charakteristische Zeichnung und Gefiederfarbe natürlich besonders schön und klar sein. Es ist außerdem darauf zu achten, dass die Agaporniden, die du dir anschaffst, möglich im gleichen Alter sind. Da sind die Unzertrennlichen mit Sicherheit nicht anders als die Menschen, die auch lieber einen Spielkameraden oder Gefährten im selben Alter bevorzugen würden.

Die Unterscheidung, ob es sich bei einem Exemplar um ein männliches oder weibliches Tier handelt, ist mit dem bloßen Auge bzw. nur anhand des Aussehens schier unmöglich auszumachen. Gewissheit kann daher oft nur das geschlechterspezifische Verhalten wie etwa das Brüten oder eine Genanalyse bieten. Bei den Agaporniden bleiben Paare ein Leben lang zusammen und sie bilden sogenannte monogame und sehr treue Partnerschaften. Wie bereits erwähnt, bezieht jedes Paar seine eigene Bruthöhle, in die das Weibchen das Nest bauen kann. Sollten in einer Gruppe mehr Weibchen als Männchen zur Verfügung stehen, kann es aber auch dazu kommen, dass zwei weibliche Tiere sich ein Männchen teilen. Dann wird der Nachwuchs aber dennoch in verschiedenen Bruthöhlen großgezogen und von Zickenkrieg oder Eifersucht ist in der Regel keine Spur.

Sind es hingegen zu viele Männchen, bleiben diese so lange allein bis ein anderes Männchen stirbt und ein Weibchen einen neuen Partner braucht. Die Geschlechtsreife erreichen die Unzertrennlichen in einem Alter von rund 10 Monaten, wobei das Mindestalter für die Zucht erst bei einem Jahr angesetzt wird. Für die Zeit des Brütens sind durchschnittlich 23 Tage angesetzt und pro Aufzucht legt das Weibchen zwischen drei und fünf Eier ins Nest.

Bei der Aufzucht des Nachwuchses, den sogenannten Nestlingen, wird Arbeitsteilung betrieben:
Das Weibchen füttert die Küken bis rund sechs Wochen nach deren Schlupf, während das Männchen für artgerechtes Futter für seine Partnerin sorgt. Auch zwei Wochen nachdem die Jungen das Nest verlassen haben, wird das Weibchen vom Männchen mit Futter versorgt. Bereits zum Zeitpunkt des Ausflugs der Jungvögel kann die nächste Brut begonnen werden.


Wie kann man Unzertrennliche zähmen und ihnen Tricks beibringen?

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Dadurch, dass die Unzertrennlichen sehr auf ihre Artgenossen und ihren Partner bzw. ihre Partnerin fixiert sind, bauen sie in der Regel nicht so schnell eine Beziehung zu ihren menschlichen Besitzer auf, wie das bei anderen Vogelarten wie etwa Wellensittichen der Fall ist.

Bei der Zähmung und Eingewöhnung der Tiere ist also mehr Zeit, Training und Geduld gefordert. Am wichtigsten ist das Sprechen mit einer ruhigen Stimme zu den Agaporniden, damit sie sich an die Stimme gewöhnen. Bewege dich in unmittelbarer Nähe nicht zu schnell, denn das könnte die Vögel verschrecken und zu sehr aufwühlen. Sie sollen ein Vertrauen in dich aufbauen, damit Ängste abgebaut werden und sie zutraulicher werden. Bieten ihnen zunächst gern vorsichtig deine Hand oder deinen Finger an. Artgerechtes Futter kann dabei auch als Lockmittel oder Leckerli dienen.

Sobald sie sich an deine Hand gewöhnt haben, kannst du versuchen, sie langsam und ruhig auch zu berühren und zu streicheln. Wer allerdings glaubt, seinen Agaporniden schnell das Sprechen beibringen zu können, der wird wohl enttäuscht werden. Es kann zwar schonmal vorkommen, dass sie einzelne Wörter aus deinem Mund nachäffen und nachsprechen, aber das ist dann eher impulsives Verhalten und die Mühe bzw. Zeit für das Sprachtraining wird nur sehr, sehr selten belohnt.

Für die Eingewöhnung und mögliche Zähmung der neuen Mitbewohner solltest du dir pro Tag rund 1-2 Stunden Zeit nehmen. Mit der Zeit wirst du dann erste Erfolge sehen und mache dir bewusst, dass es ein Prozess ist, der Zeit braucht und nicht einfach nebenbei vonstattengeht. Die nötige Geduld zu haben, ist hier der Schlüssel zum Erfolg!
Es ist allerdings auch bei einer artgerechten Haltung nicht zwingend notwendig, dass die Unzertrennlichen sehr zahm sind und dir auf Kommando und in jeder Lebenslage zum Beispiel auf die Schulter fliegen. Wichtig ist aber, dass sich nicht erschrecken oder sich unwohl fühlen, solltest du das Zimmer betreten. Es gibt auch Fälle, in denen Tiere irgendeiner Art und Weise ein Trauma mit sich tragen und daher sehr große Angst vor Menschen haben. In solchen Fällen fällt eine solche Verhaltensabweichung aber sofort auf, weshalb du dir die Vögel vor dem Kauf auch persönlich ansehen und kennenlernen solltest.

Die durchschnittlichen Anschaffungskosten für ein Paar der Unzertrennlichen beläuft sich auf 30-60 Euro. Der Preis kann allerdings je nach Art und Zucht auch variieren und unterschiedlich ausfallen. Weitere Kosten fallen für die Unterbringung, tierärztliche Untersuchungen und das artgerechte Futter der Tiere an. Da kommt auf eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren schon einiges an Geld zusammen und man sollte sich daher vorher gut überlegen, ob man dem Aufwand und den Kosten Woche für Woche gewachsen ist.

Von kranken Vögeln sollte man bei der Anschaffung auch auf jeden Fall die Finger lassen. Oft überkommt einen eine Gefühl von Mitleid und man möchte den Tieren helfen und ihnen ein besseres Leben ermöglichen, aber das ist oft mit hohen Kosten und noch mehr Ärger verbunden. Niemand möchte zugeben müssen, dass er oder sie mit der Situation überfordert ist. Immer noch werden tagtäglich Tiere ausgesetzt, weil ihre Besitzern vor Augen geführt wurde, wie viel Arbeit und Zeit Haustiere neben all der Freude in Anspruch nehmen.

Die gründliche Überlegung, die Anschaffung wirklich in die Tat umzusetzen, ist daher ein großer Schritt, der nicht zu leichtfertig getroffen werden sollte. Andererseits können dich deine Agaporniden auch viele Jahre deines Lebens begleiten und dir genauso gut viel Freude bereiten.