mongolische Rennmaus Gerbil

Die mongolische Rennmaus - kleiner Wüstenrenner

Es sind bei der artgerechten Haltung von Rennmäusen bzw. Gerbils einige wesentliche Punkte zu beachten. Da es sich bei Rennmäusen, die als Haustier gehalten werden, meist um Mongolische Rennmäuse (Gerbils) handelt, wird in diesem Ratgeber vornehmlich auf diese Mäuse eingegangen.

In diesem Ratgeber erfährst du also alles, was du über Rennmäuse bzw Gerbils wissen musst. Wir klären folgende Fragen für dich:

Was sind Rennmäuse und wie sehen sie aus?

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Rennmäuse sind kleine Nagetiere, die zur Familie der Cricetidae gehören, und die daher auch häufig als Gerbils bezeichnet werden, wenn es sich um die Mongolische Rennmaus handelt. Zwar sind Rennmäuse von den Sandmäusen (Gerbillus) zu unterscheiden, sie teilen jedoch viele Eigenschaften mit diesen.

In der freien Wildbahn sind zum Beispiel die Gerbils in den mongolischen Steppengebieten zu finden. Die populärste Art der Rennmäuse ist die Mongolische Rennmaus, weshalb sie auch als Haustier gehalten wird. Darüber hinaus sind Rennmäuse auch im arabischen Raum anzutreffen, wie zum Beispiel die Arabische Rennmaus, die Lybische Rennmaus und die Persische Rennmaus. Auch diese sind inzwischen als Haustiere beliebt. Die fette Sandratte gehört ebenfalls zu den Rennmäusen, und ist, trotz ihres missverständlichen Namens, keine Ratte.

Die äußere Erscheinung und das Fell

Rennmäuse haben ein dichtes, weiches Fell mit einer variablen Färbung – je nachdem, ob es sich um eine Mongolische Rennmaus, eine Arabische Rennmaus, die Lybische Rennmaus, die Persische Rennmaus, die Buschschwanz Rennmaus, die Sundevall Rennmaus oder um die sogenannte Fette Sandratte handelt. Meistens ist das Fell an der Bauchseite heller als am Rücken. Die großen, runden Augen vorne im Kopf, die runden Ohren und die spitzen Schnäuzchen geben den Tieren ein niedliches Profil.

Farbliche Besonderheiten beim Fell

Die einzelnen Arten der Rennmäuse lassen sich am Fell erkennen. Daher weißt du mit großer Wahrscheinlichkeit auch, was du hast, wenn du dir ein Rennmauspärchen ins Haus holst. Hier einige farbliche Unterscheidungsmerkmale:

  • Mongolische Rennmaus: Hier ist die Fellfarbe variabel, da bei den Gerbils oftmals Farben angezüchtet wurden. Die Farbtöne reichen von Schwarz, Braun, Grau, Weiß bis hin zu Orange.
  • Arabische Rennmaus: Diese erkennt man am hellbraunen Fell mit weißem Bauch.
  • Buschschwanz Rennmaus: Hier erkennt man das Fell an den verschiedenen Agouti-Tönen.
  • Fette Sandratte: Diese hat ebenfalls ein agoutifarbenes Fell.
  • Lybische Rennmaus: Diese Art hat meist ein agoutifarbenes Fell mit weißem Bauch.
  • Persische Rennmaus: Eine Rennmaus dieser Art hat ein Fell mit verschiedenen Brauntönen, mit einem helleren Areal am Bauch
  • Sundevall Rennmaus: Das Fell ist agoutifarben.
Auch beim Schwanz gibt es unterschiede zwischen den Arten. Meist ist der Schwanz behaart, und bei manchen Rennmausarten hat er eine Quaste am Ende. Dadurch sehen die Bewegungen der kleinen Renner besonders putzig aus, vor allem, wenn sie gerade rege in Aktion sind.


Wie hoch ist die Lebenserwartung von Rennmäusen und wie groß werden sie?

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Die Mongolische Rennmaus wird zwischen 2 und 4 Jahre, in seltenen Fällen auch 5 Jahre alt. Weibchen bringen es auf ein Gewicht von 70 - 100 g, Böcke erreichen 80 - 110 g. Die Rennmäuse werden zwischen 10 und 14cm groß. Etwa genauso lang wird auch der Mäuseschwanz. Wie du die Lebenserwartung deiner Rennmäuse positiv mit einer artgerechten Haltung und gutem Futter beeinflussen kannst, erfährst du in den folgenden Abschnitten.


Was ist die richtige Ernährung für Rennmäuse?

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Artgerechtes Futter - Trockenfutter

Ein artgerechtes Futter ist für das gesunde Leben der Mongolischen Rennmaus das A und O. Beim Trockenfutter sollte der größte Anteil aus Samen von verschiedenen Gräsern, aus Getreide, getrocknetem Gemüse , Blüten und Trockenkräutern bestehen. Getrocknete Früchte sind erlaubt, doch du solltest diese den Tieren nur in kleinen Mengen zuführen.

Hierbei handelt es sich in der Hauptsache um Rosinen, Äpfel und Hagebutten. Die getrockneten Kräuter sorgen für die Aufnahme von Mineralien. Nüsse und Nusskerne in sehr kleinen Mengen kannst du ebenfalls gelegentlich geben.

Beschäftigungsfutter mit Bewegungstraining

Um eine Mongolische Rennmaus auf Trab zu halten, kannst du ihr einmal die Woche eine Kolbenhirse geben.  Auch Rispenhirse oder Grassamen an der Rispe sind sehr beliebt. Jedoch horten die kleinen Nager diese gerne, weshalb du ihnen die Hirse nicht öfter als einmal pro Woche anbieten solltest. Erlebnisfutter ist eine wertvolle Ergänzung zum täglichen Futter, und es trägt zu körperlichen Fitness deiner Mongolischen Rennmäuse bei.

Gleichzeitig macht es offensichtlich den Tieren auch Spaß, das Futter zu suchen. Daher empfiehlt es sich, dieses nicht immer offensichtlich in einen Fressnapf zu tun, sondern so zu verstecken, dass die Tiere gefordert sind, sich ihre Nahrung ein wenig zu erarbeiten.

Sprösslinge und anderes Grünfutter

Keimfutter sollten ebenfalls auf dem Speiseplan der Mongolischen Rennmaus stehen. Einige Sorten von Keimfutter kannst du selbst in kleinen Blumentöpfen oder im Blumenkasten anzüchten. Damit gehst du sicher, dass deine gezüchteten Keimlinge nicht chemisch behandelt sind und du deinen Mongolischen Rennmäusen die höchste Qualität an Frischfutter anbietest.

Nicht zu vergessen ist frisches Kräuterheu, welches immer im Käfig vorhanden sein sollte, da die Tiere dies zum Nestbau, zum wühlen und zum Verzehr verwenden.

Vorsicht vor Giftpflanzen

Achte darauf, dass du den Tieren nicht versehentlich Giftpflanzen wie zum Beispiel Alpenveilchen, Agave oder gar Kartoffelkraut oder verlockend aussehende Beeren, die giftig sein können, aus dem Wald gibst. Lasse Dich am besten beraten und hole dir im Zweifelsfalle immer auch Rat von einem Tierarzt ein.

Das Gemüse sollte nicht fehlen

Kleine Mengen an Gemüse solltest du einer Mongolischen Rennmaus täglich geben. Solltest du merken, dass die Tiere sich regelrecht darüber her stürzen und das Gemüse im Käfig schnell alle ist, kannst du ihnen auch ein wenig davon nachreichen. Wie wir Menschen haben auch Rennmäuse unterschiedliche Geschmäcker, sodass du mit der Zeit schon merken wirst, welche Frischnahrung deine pelzigen Mitbewohner bevorzugen.


Wie halte ich Rennmäuse als Haustiere und welche Bedürfnisse haben sie?

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Kindern besser nicht die Haltung der Mongolischen Rennmaus überlassen

Die handliche Form der Mongolischen Rennmaus ist für Kinder geradezu verführerisch, und sehr junge Menschen haben noch nicht das Gefühl dafür entwickelt, ob und wie man diese Tiere berühren kann. Ein zu fester Griff kann zu inneren Verletzungen bei den Gerbils führen und schlimmstenfalls ihren frühzeitigen Tod bedeuten.

Deshalb ist die Haltung der Mongolischen Rennmaus für Kinder keine gute Option. Vielmehr sollten die Tiere in die Hände erfahrene Halter kommen, die davon etwas verstehen und den Tieren mit artgerechten Futter und einer artgerechten Haltung ein schönes Mäuseleben bieten können. Ein Tier ist kein Spielzeug, wenn es noch so klein ist. Deshalb solltest du Kinder niemals dazu verleiten, die putzigen Kerlchen als Kuscheltiere zu betrachten.

Umfeld und Pflege spielen eine entscheidende Rolle

Die Lebenserwartung der Mongolischen Rennmaus beträgt, je nach Individuum zwei bis vier Jahre, wobei du mit einer perfekten und artgerechten Haltung und der Darreichung eines artgerechten Futters auch 5 Jahre lang Freude an den Tierchen haben kannst. Es liegt also zum großen Teil an dir, wie gut und lange deine kleinen Hausgenossen gedeihen und wie lange sie ein gesundes und artgerechtes Mäuseleben führen können.

Natürlich spielen hierbei auch Größe und Einrichtung des Geheges eine entscheidende Rolle, und wie wohl deine kleinen Mitbewohner in ihrer Umgebung fühlen. Wie beim Menschen ist dies auch bei der Mongolischen Rennmaus ausschlaggebend für eine lange Lebensdauer. Doch nicht nur die Ernährung und die Haltungsbedingungen sind entscheidende Faktoren für die Lebensdauer deiner Lieblinge.

Vielmehr spielen natürlich auch genetische Anlagen eine Rolle, sowie die Tatsache, ob die Tiere, wenn sie zu dir kommen, gesund, oder ob sie von vorne herein mit einer Krankheit oder einem Gendefekt zu kämpfen haben. Hierfür wäre auch eine ausführliche Beratung von einem Züchter oder einem Tierarzt im Vorfeld ratsam, bevor du dir dein Mäusepärchen aussuchst.

Die natürlichen Bedürfnisse der Mongolischen Rennmaus werden durch ihre anatomischen Eigenschaften bestimmt

Die Mongolische Rennmaus, und Rennmäuse generell, haben je nach Gesundheitslage und Stresspegel, eine Herzfrequenz von 260 bis 600 Schlägen in der Minute, welches für uns Menschen ein lebensbedrohlicher Notfall wäre. Außerdem ist das Gehör bei einer Mongolischen Rennmaus sehr ausgeprägt, weshalb sie sogar Frequenzen wahrnimmt, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind.

Dementsprechend sind diese Tiere auch sehr schreckhaft, weshalb du auf achten musst, dass keine unerwarteten lauten Geräusche auftreten und dass du nicht laut zu ihnen sprichst. Die Körpertemperatur der Mongolischen Rennmaus beträgt zwischen 38,1 bis 38,4 Grad Celsius, welches bei uns als Fieber gelten würde. Demzufolge solltest du deine kleinen Fellknäule vor Zugluft, Kälte und im Sommer vor zu großer Sonneneinstrahlung schützen, da der kleine Mäusekörper Körper schon aufgrund seines geringen Volumens sehr empfindlich auf Umweltreize reagiert.

Zur Wahrung der Bedürfnisse von Mongolischen Rennmäusen gehört auch, dass du ihnen regelmäßig Material zum Abwetzen der Nagezähne zur Verfügung stellst. Die nagertypischen Vorderzähne werden sonst zu lang und dies kann zu Verletzungen, oder zu Schäden an den Zähnen der Tiere führen.


Wie groß sollte der Käfig für Rennmäuse sein und wie richte ich ihn ein?

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Größe des Gehege

Die Größe muss mindestens mit 0,5 Kubikmeter veranschlagt werden - pro Tier. Es gibt jedoch keine Grenze nach oben. Je mehr Platz eine Mongolische Rennmaus hat, desto wohler fühlt sie sich. Ein belüftetes Aquarium ist immer besser als ein Käfig, da die Tiere dazu neigen, die Gitterstäbe an zunagen – sei es aus Langeweile, oder, um deine Aufmerksamkeit zu erregen.

Einstreu

Die Schicht Einstreu sollte mindestens etwa 10-15 cm dick sein, da die Mongolische Rennmaus, auch als Gerbil, oder Wühler bekannt, ihrem natürlichen Trieb nachgehen können muss, zu graben. Die Einstreu sollte aus ungebleichtem Papier oder hanfbasiertem Material bestehen. Vermeide Einstreuarten, die schädliche Harze und Öle oder Material enthalten können, an welchem sich die Tiere verletzen können.

Austtattung und Einrichtung

Die Mongolische Rennmaus bzw. der Gerbil hat nicht umsonst ihren Namen. Renner brauchen viele Gelegenheiten, in Bewegung zu bleiben. Deshalb solltest du die Einstreu auch so gestalten, dass du darin die leckersten Stücke vom artgerechten Futter verstecken kannst. Tue nichts in die Einstreu, was im Magen der zarten Tierchen aufquellen und ihnen Verdauungsbeschwerden machen kann.

Versteckhäuschen, Spiel- und Klettergeräte

Stelle den Tieren verschiedene Versteckmöglichkeiten, wie kleine Häuschen, Holztunnel und Klettergeräte sowie mehrere Ebenen im Käfig zur Verfügung. Zum Klettern eignen sich Holzleitern oder Äste. Geräte wie Laufräder oder -Teller mit einem Durchmesser von mindestens 27 cm machen einer Mongolischen Rennmaus Spaß und spornt sie zusätzlich zur Bewegung an. Rennmäuse lieben es auch, an Knabberholz zu nagen, um ihre Zähne abzunutzen.

Hygiene

Für eine artgerechte Haltung ist eine gute Hygiene unerlässlich, denn ein sauberes Gehege mit frischem und gutes, artgerechtes Futter tragen wesentlich zur Gesunderhaltung einer Mongolischen Rennmaus bei. Reinige das Gehege regelmäßig, indem du die verschmutzte Einstreu entfernst und das Zubehör im Gehege gründlich säuberst.

Insbesondere dann, wenn ein Tier krank ist, solltest du die Einrichtungsgegenstände des Domizils deiner Lieblinge desinfizieren. Lasse dich jedoch nicht dazu verleiten das Gehege zu oft zu reinigen, um den natürlichen Geruch der Gerbils nicht gänzlich zu entfernen, da sich die Tiere ansonsten nicht mehr darin zurechtfinden könnten.


Was sind die besten Spielzeuge und Beschäftigungsmöglichkeiten für Rennmäuse?

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Die besten Spielzeuge sind jene, welche die Mongolische Rennmaus auf Trab halten. Das Laufrad,  stellt für die Nager ein wichtiges Zubehör im Gehege zum Fithalten dar. Die Mongolische Rennmaus bzw. der Gerbil braucht auf jeden Fall Abwechslung, damit der Tag dem Tier immer neue kleine Freuden und Herausforderungen bietet.
Eine weitere gute Beschäftigung sind Rispen und Ähren im Gehege. Wenn diese im Nagarium verteilt aufgestellt werden, dienen sie als tolles Erlebnisfutter. Von Rispenhirse , Flachsähren über Getreideähren, bis hin zu Grasrispen ist eine große Auswahl geboten.


Sollte man Mongolische Rennmäuse alleine halten?

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Die Haltung von Rennmäusen ist etwas für Paare

Die Mongolische Rennmaus ist kein Einzelgänger, sondern ein soziales Tier. Sie lebt leben in der Natur in Gruppen. Sie sind bekannt für ihre Neugier und Aktivität und verbringen viel Zeit damit, ihre Umgebung zu erkunden. Rennmäuse sind Teilweise nachtaktiv, obwohl sie auch tagsüber rege und munter sein können, wenn sie eine artgerechte Haltung erfahren.

Diese possierlichen Tierchen sollten im Zuge der artgerechten Haltung nämlich zu zweit gehalten werden, und zwar als Pärchen, bestehend aus gleichaltrigem Männchen und Weibchen. Stirbt jedoch ein Tier, solltest du es nicht einfach durch ein neues austauschen, da sich eine Mongolische Rennmaus mit dem neuen Artgenossen unter Umständen nicht versteht und es zu blutigen Rangkämpfen kommen kann.

Naturgemäß neigt die Mongolische Rennmaus dazu, konsequente Revierverteidiger zu sein. Daher solltest du darauf achten die Pärchen behutsam und mit Bedacht zusammenzustellen.

Lieber als Paar als eine Gruppe

Auf keinen Fall solltest du verschiedene bestehende Gruppen zusammenführen, denn dies kann im schlimmsten Falle mit dem Tod einer Mongolischen Rennmaus enden. Vergesellschaftest du die hinterbliebene Mongolische Rennmaus mit einem anderen Artgenossen, macht dies nur dann Sinn, wenn du den Tieren das artgerechte Leben zu zweit im Gehege ermöglichen möchtest.

Wichtig ist es jedoch, dass die Vergesellschaftung sehr behutsam erfolgt. Dies gilt natürlich auch für die Neuanschaffung von mongolischen Rennmäusen. Am besten solltest du hierbei die beiden möglichst gleichaltrigen Tiere sofort zusammenbringen, nachdem du das Gehege für deine Kommune Mongolische Rennmaus errichtet hast.

Vorsicht bei der Zusammenführung verschiedenartiger Tiere – Revierkämpfe sind vorprogrammiert

Es liegt in der Natur der Mongolischen Rennmaus, die Hierarchie innerhalb des Paares oder der Gruppe durch Rangkämpfe festzulegen. Zwangsläufig muss ich dann das rangniedere Tier dem höheren unterordnen, welches nicht zuletzt auch Konsequenzen bei der Futteraufnahme hat.

Wir kennen das von den männlichen Löwen, welche sich zuerst an der Beute gütlich tun, welche das Weibchen erlegt hat. Die Weibchen und die Jungen müssen sich dann mit den übrig gebliebenen Resten begnügen. Obwohl eine Mongolische Rennmaus gerade mal so groß ist, dass sie in eine Menschenhand passen, hat diese jedoch ein ähnliches Verhalten.

Deshalb ist es wichtig, sich an die Richtlinien der artgerechten Haltung für Rennmäuse zu halten, damit deren Integration in deinen Haushalt nicht zu einem Desaster wird.

Das klassische Leben zu zweit – am besten nur mit kastrierten Böckchen

Dies ist ein wichtiger Faktor bei der artgerechten Haltung von Rennmäusen, sonst hast du im Nu eine schrecklich nette Mäusefamilie. Gleichzeitig musst du auch bedenken, dass Jungtiere im Alter von 8 bis 12 Wochen aus dem Gehege entfernt werden müssen, da ist sonst zwischen den älteren und den jüngeren Mongolischen Rennmäusen zu Rangkämpfen kommt, die für das schwächere Tier fatal enden können.

Es ist bei Tieren leider generell so, dass sich die Mütter rührend um ihre Babys kümmern – doch werden die Jungen geschlechtsreif, geht das Fürsorgeverhältnis oftmals in Rivalität über. Deshalb ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Jungtiere aus dem Gehege zu entfernen. Achte deshalb auf jeden Fall darauf, nur Pärchen zusammen im Käfig zu halten.

Wie vermehren sich Rennmäuse und wie kümmere ich mich um den Nachwuchs?

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Die Mongolische Rennmaus vermehrt sich durch Paarung. Bedenke, dass Gerbils schon im Alter von etwa 8 Wochen geschlechtsreif werden und sofort ihrem natürlichen Fortpflanzungstrieb folgen wollen. Deshalb ist es so wichtig, die Rennmäuse in gleichgeschlechtlichen Zweiergruppen oder als kastrierte Männchen und Weibchen zu halten.

Tragzeit und Geburt

Die Tragzeit beträgt bei der Mongolischen Rennmaus bzw. dem weiblichen Gerbil etwa 25 Tage. Während dieser Zeit solltest du das Weibchen gut im Auge behalten und sicherstellen, dass es ausreichend Nahrung, Frischwasser und Nistmaterial zur Verfügung hat. Die Geburt verläuft in der Regel schnell und problemlos, doch gelegentlich treten auch Komplikationen wie das Steckenbleiben des Welpen im Muttermund auf oder in seltenden Fällen sogar der Tod des Muttertieres ein.

Deshalb sollte das Züchten von Nachkommen der Gerbils nur erfahrenen Züchtern vorbehalten bleiben. Achte darauf, dass die Mutter während der Trächtigkeit und Stillzeit eine ausgewogene Ernährung erhält, die reich an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen ist - also artgerechtes Futter. Jetzt ist es besonders wichtig, die Gesundheit der Mutter und die erfolgreiche Aufzucht des Nachwuchses zu unterstützen.

Nestpflege und Entwicklung der Welpen

Egal, wie klein oder groß deine Haustiere sind – die erste Zeit brauchen die Mutter und die Jungen ihre Ruhe. Daher solltest du das Nest in den ersten Tagen nach der Geburt nicht berühren, um Stress für die Mutter und den Nachwuchs zu vermeiden.
Beobachte stattdessen den Zustand des Nestes und der Welpen genau. Die Jungen öffnen nach etwa 14 Tagen die Augen und erkennen neugierig ihr Nest. Ab diesem Zeitpunkt kannst du ihnen feste Nahrung reichen, um die Entwöhnung von der Muttermilch zu fördern.

Wie geht es mit den Jungtieren weiter?

Um Inzucht und eine ungewollte Vermehrung der Gerbils zu verhindern, solltest du die Jungtiere ab einem Alter von etwa 5 bis 6 Wochen nach Geschlechtern trennen. Werden die Welpen aktiv und neugierig, kannst du sie langsam an menschliche Berührungen und Interaktionen gewöhnen. Sobald die Jungen geschlechtsreif werden, solltest du die jungen Gerbils an neue Besitzer vermitteln.

Achte darauf, dass sie in verantwortungsvolle Hände kommen und die neuen Besitzer ausreichend informiert sind, um mit der Aufstellung eines mäusegerechten Geheges und eines artgerechten Futters für eine artgerechte Haltung der Gerbils zu sorgen. Dies mag für dich eine schmerzliche Entscheidung sein, doch für die Tiere ist es die beste Lösung, denn das Leben als Großfamilie ist der Mongolischen Rennmaus von Natur aus nicht gegeben.


Was sind die häufigsten Krankheiten bei Rennmäusen und wie kann ich sie erkennen und behandeln?

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Die Mongolische Rennmaus kann von verschiedenen Krankheiten betroffen sein. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene tierärztliche Behandlung sind entscheidend, um das Wohlergehen der Tierchen zu gewährleisten. Hier sind einige der häufigsten Krankheiten bei Gerbils aufgeführt.

Atemwegsinfektionen

Atemwegsinfektionen können durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. Anzeichen sind Niesen, Nasenausfluss, Flankenatmung, bisweilen ein verändertes Fressverhalten und verminderte Aktivität. Eine tierärztliche Behandlung ist erforderlich, da je nach Ursache Antibiotika, Antimykotika oder entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen müssen.

Verdauungsstörungen und Durchfall

Diese können Stress, Infektionen mit Parasiten, Viren, Bakterien oder Pilzen, oder auch metabolische Erkrankungen wie Diabetes als Ursache haben. Wird der Kot plötzlich ungewöhnlich weich oder wäßrig, und verlieren die Köttel ihre normale Form, ist dies ein Anzeichen, dass eine Vorstellung deines pelzigen Schützlings beim Tierarzt angesagt ist.

Haut- und Augenerkrankungen

Diese werden besonders augenscheinlich, wenn sich grindige Stellen an den Augenwinkeln oder am Fell bilden. Meist sind diese Erscheinungen auch von gelblichen, übelriechenden Sekreten begleitet, weshalb du in so einem Falle sofort den Tierarzt einschalten solltest.

Oftmals liegt dann eine Infektion vor, jedoch gibt es auch andere Ursachen. Jucken und besonders häufiges Kratzen kann auch auf Allergien hindeuten. Überempfindlichkeitsreaktionen können durch ungeeignete Reinigungsmittel, Schadstoffe im Futter oder durch chemisch belastete Spielgeräte o. ä. ausgelöst werden. Hier gilt es, die Ursache sofort zu beheben.

Veränderungen der Zähne und Krallen

Hierbei sind meist die vorderen Nagezähne gemeint, denn deine kleinen Renner brauchen Hilfsmittel, damit ihre ständig wachsenden Zähne nicht zu lang werden. Andernfalls würden sie sich leicht verletzen, indem sie an Gitterstäben o. ä. hängenbleiben oder sich beim Fressen Wunden zuziehen.

Auch die Krallen müssen ihre konstante Länge behalten und wachsen mit der Zeit. Damit sich deine kleinen Mäuse diese abwetzen können, empfiehlt es sich, ihnen einen Ytongstein ins Gehege zu legen. Des Weiteren solltest du auch darauf achten, ob sich bei den Tieren irgendwelche Veränderungen Fressverhalten oder in den sonstigen gebärden sowie an Ohren, Fell oder an anderen Körperteilen zeigen.

Bist du dir nicht sicher oder findest du irgendetwas Abweichendes, solltest du sofort den Tierarzt konsultieren. Diese unterzieht deine Lieblinge der entsprechenden Untersuchung und wird dir für sie nach einer Diagnose die geeigneten Medikamente verschreiben oder mitgeben, mit denen du deine Mongolischen Rennmäuse von ihren Krankheiten, falls welche vorhanden sind, befreien kannst.


Wie zähme ich Rennmäuse und wie kann ich sie dazu bringen, sich auf die Hand nehmen zu lassen?

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Das Zähmen einer Mongolischen Rennmaus kann einige Wochen oder länger dauern, je nach individuellem Temperament und wie schnell die Tiere zu dir Vertrauen fassen. Wichtig ist, dass du geduldig bleibst und nicht vergisst, auf die Bedürfnisse jeder Mongolischen Rennmaus eingehen und stets positiv und sanft mit ihr interagieren, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen bzw. zu festigen.

Das Vertrauen lässt sich nur langsam gewinnen

Vergiss nicht - die Mongolische Rennmaus ist ein Zwerg, du bist ein Riese! Deshalb solltest du dich einer Mongolischen Rennmaus nur sehr behutsam nähern, indem du peu a peu immer näher an den Käfig bzw. ans Gehege herangehst. Sprich die Tiere in einem langsamen, leisen Ton an und zeige ihnen deine Hand.

Geben sie sich aufgeschlossen, kannst du versuchen, sie leicht mit der Fingerspitze am Fell zu berühren. Der nächste Schritt ist das Bewegen kleiner Leckerlis mit der Hand in Richtung Mäuseschnäuzchen.

Leckerlis können immer überzeugen

Die Mongolische Rennmaus darfst du bestechen - und das völlig legal, mit den leckersten Stücken artgerechten Futters. Eine kooperative Rennmaus freut sich über jedes Gemüsestückchen zur Belohnung. Mit langsamen Bewegungen kannst du versuchen, ihr so ein Leckerli mit 2 Fingern zu reichen.

Beißt sie an, ist der erste Schritt getan, denn auch Gerbils wissen: Liebe geht durch den Magen. Generell sind Rennmäuse unkomplizierte und pflegeleichte Haustiere, jedoch musst du im Zuge der artgerechten Haltung auch bei ihnen einiges beachten, damit sie lange gesund und am Leben bleiben können.

Hältst du dich an die Vorgaben, welche die artgerechte Haltung der putzigen Nager gebietet, und gibst du deinen Lieblingen artgerechtes Futter, werden sie dir lange Freude machen - ganz gleich, ob es sich um die Mongolische Rennmaus, also den Gerbil, die Buschschwanz Rennmaus, um die Sundevall Rennmaus, oder um andere Arten der kleinen Renner handelt.

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